Michel Foucault lehrt uns, dass kein*e Wissenschafter*in bloß ein distanzierter Beobachter ist. Alle Intellektuellen sind Akteur*innen der Macht. Ihre Aufgabe besteht nicht nur darin, die Welt und die Macht zu beschreiben, sondern auch aktiv am fortlaufenden Kampf zur Umgestaltung von Wissensstrukturen und Machtverhältnissen teilzunehmen. Die Transformation zu Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit werden durch mächtige politisch-wirtschaftliche Kräfte behindert. Um dieser Machtungleichheit entgegenzuwirken, ist ein engagierter Wissenschaftsaktivismus erforderlich. Dieser Wissenschaftsaktivismus kann verschiedene Formen annehmen, von Positionspapieren über Schulworkshops bis hin zu angemeldeten oder zivilen ungehorsamen Aktionen. Die Bandbreite der Möglichkeiten für Wissenschafter*innen ist vielfältig. Welche Arten von Wissenschaftsaktivismus können wir identifizieren? Welche haben wir bereits intensiv praktiziert, und welche haben wir vernachlässigt? Welche dieser Formen sind legitim und effektiv, und welche Rolle spielen sie in einer Demokratie? In diesem Workshop werden wir gemeinsam über diese Fragen nachdenken und praktische Übungen durchführen, um die verschiedenen Formen des Wissenschaftsaktivismus zu erkunden. Unser Ziel ist es, die Vielfalt des Wissenschaftsaktivismus zu erfassen und sowohl quantitativ als auch qualitativ zu bewerten, wie legitim, effektiv und demokratisch relevant sie sind. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

 

Ort & Zeit: 12:30 – 14:30 Uhr, Schwackhöfer Haus - Seminarraum 10

Workshopleitung

Nicolas Roux

Nicolas Roux

"Ich bin Post Doc am Institut für Soziale Ökologie (BOKU), Chapter Scientist im Österreichischen Klimasachstandsbericht (APCC) und forsche zu Landnutzung und Ökosystemen. Dennoch habe ich die Vorstellung hinter mir gelassen, dass Papiere und wissenschaftliche Berichte allein die notwendigen Nachhaltigkeitstransformationen herbeileiten können. Als Vorstandsmitglied und Koordinator der Arbeitsgruppe „Aktionen und NGOs“ von Scientists 4 Future Österreich möchte ich Wissenschafter*innen ermutigen, sich Protesten in ihren verschiedenen Formen anzuschließen, um den unausgewogenen Machtverhältnissen zwischen Klimaaktivisten und politisch-wirtschaftlichen Kräften entgegenzuwirken, die Nachhaltigkeitstransformationen behindern."

https://twitter.com/Nicolas43513211

 

Aron Buzogany

Aron Buzogany

Aron Buzogány ist Assistenzprofessor am Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik der BOKU. Seine Themen sind Europäische Umwelt- und Energiepolitiken, Demokratie und Nachhaltigkeit, sowie soziale Mobilisierung.