855320 Vertiefungsprojekt zur Raumplanung


Art
Projekt
Semesterstunden
4
Vortragende/r (Mitwirkende/r)
Grossauer, Franz , Stöglehner, Gernot
Organisation
Angeboten im Semester
Sommersemester 2024
Unterrichts-/ Lehrsprachen
Englisch

Lehrinhalt

Vertiefungsprojekt zur Raumplanung

Es beschäftigt sich in diesem Semester mit der Stadt Herzogenburg, konkret mit den Themen Innenentwicklung, Wiedernutzung von Altstandorten und der Erneuerung eines Einkaufszentrums.
Herzogenburg ist eine Kleinstadt im Zentralraum von Niederösterreich. Sie liegt an der Traisen im Alpenvorland südlich der Donau. 10 km südlich liegt die Landeshauptstadt St. Pölten. Das Zentrum von Wien liegt östlich und ist mit der Bahn oder dem Auto in etwa einer Stunde zu erreichen. Die Gemeinde hat eine Fläche von 46 km² und fast 8 000 EinwohnerInnen, die Stadt selbst hat 3 200 BewohnerInnen.
Die Region Herzogenburg ist seit der Jungsteinzeit besiedelt und damit eines der ältesten besiedelten Gebiete Österreichs. In der Antike war es Teil der römischen Provinz Noricum. Bekannt ist Herzogenburg auch durch das 1112 gegründete Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg. Es ist ein bedeutendes Baudenkmal Österreichs. Aufgrund seiner großen land- und forstwirtschaftlichen Betriebe hat es auch eine beachtliche wirtschaftliche Bedeutung für die Region.
Die städtischen Strukturen Herzogenburgs befinden sich derzeit im Umbruch. Zahlreiche größere und kleinere Betriebe wurden geschlossen oder an den Stadtrand verlegt. Das bestehende Einkaufszentrum ist erneuerungsbedürftig. Dies bietet die Chance für eine Neugestaltung des Stadtzentrums.
Grundsätzlich besteht die Projektidee darin, das gesamte Stadtzentrum und sein Umfeld zu betrachten und in einem diskursiven Prozess mit der Bevölkerung und den AkteurInnen Ideen für eine Entwicklungsstrategie zu erarbeiten, die auf ein multifunktionales Zentrum abzielt und insbesondere Wohn- und Freizeitpotenziale besser einbezieht.

Die Studierenden werden einen Arbeitsablauf entwerfen und befolgen, der folgende Schritte umfasst:
- Sichtung relevanter Quellen zu Entwicklungsproblemen von Zentren kleiner Städte wie Herzogenburg
- Analyse und Bewertung des Stadtzentrums von Herzogenburg sowie bestehender stufenweiser Entwicklungsvorschläge als Fallstudie
- Entwicklung erster Ideen für eine Entwicklungsstrategie für das Stadtzentrum von Herzogenburg
- Diese Ideen mit Kollegen der anderen drei Universitäten präsentieren und diskutieren
- Weitere Ausarbeitung aller Ideen in internationalen Gruppen während einer intensiven Woche vor Ort.

Inhaltliche Voraussetzungen (erwartete Kenntnisse)

Kenntnis der nominellen Raumplanung (Instrumente der überörtlichen und örtlichen Raumplanung), Projekt zur Raumplanung

Lehrziel

Am Ende des Projekts werden die Studierenden
- die Entwicklungsprobleme der Zentren von Kleinstädten in ländlichen Gebieten (wie Herzogenburg) in ganz Europa kennen
- über städtische Funktionen und das Konzept der Multifunktionalität Bescheid wissen
- Methoden zur Analyse und Bewertung der städtischen Funktionen von Kleinstadtzentren angewendet haben
- in der Lage sein, eine Entwicklungsstrategie für ein im Wandel begriffenes Stadtzentrum zu entwerfen und dabei das breite Spektrum der AkteurInnen zu berücksichtigen, die in einen solchen Strategieprozess einbezogen werden können
- in der Lage sein, Ideen mit Kollegen aus unterschiedlichen Planungskulturen zu präsentieren und zu diskutieren
- Ihre Projektmanagementfähigkeiten verbessert haben
- einen Projektbericht unter Berücksichtigung fachlicher und wissenschaftlicher Standards erstellen und vorlegen können

Die Studierenden erarbeiten abschließend einen Entwurf zum Flächenwidmungsplan und einen Bebauungsplan für ein definiertes Areal.
Noch mehr Informationen zur Lehrveranstaltung, wie Termine oder Informationen zu Prüfungen, usw. finden Sie auf der Lehrveranstaltungsseite in BOKUonline.