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Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2023-11-14 - 2025-10-31

Extensiv bewirtschaftete Agrarlebensräume wie Streuobstflächen haben eine hohe Bedeutung als qualitativ hochwertige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Streuobstflächen sind jedoch nach Schätzungen im Rückgang begriffen, genaue Daten fehlen jedoch, da es keine bundesweite Erfassung von Streuobstflächen gibt. Der Lebensraum "Streuobst" ist in anderen Biodiversitätsmonitorings unterrepräsentiert. Im Rahmen des Projektes DivMoSt sollen in ausgewählten Testgebieten die Streuobstbestände mit Fernerkundungsmethoden erhoben werden und auf Referenzflächen die Biodiversität auf den Streuobstflächen durch Untersuchung bestimmter Tiergruppen dokumentiert werden. Die Auswahl der Testgebieten und Referenzflächen erfolgt repräsentativ verteil über ganz Österreich. Bei der Flächenauswahl sollen die jeweiligen regionalen Streuobstakteur:innen eingebunden werden. Für die vor Ort-Erhebungen ist das Betreten der Untersuchungsflächen notwendig, hierfür wird die Zustimmung der Grundeigentümer:innen eingeholt. Die Ziele des Projektes DivMoSt sind: 1) Entwicklung von Methoden zur Erhebung von Streuobstbeständen mittels Fernerkundungsdaten (Auswertung von Satellitenfotos, Orthofotos, Laserscans, usw.) 2) Erfassung der Struktur in den Streuobstflächen: Nesthöhlen, Sträucher/Hecken, Totholz; 3) Erfassung der Wildbestäuber: Fokus auf Wildbienen und Tagfalter; Fang und Bestimmung; 4) Erfassung der Fledermausarten: Einsatz von akustischen Detektoren und Netzfänge; 5) Erfassung der Vogelarten: Einsatz von akustischen Detektoren und Begehungen;
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-01-01 - 2025-10-31

Ziel des Projektes ist es, die Schwebfliegen, zusammen mit den Bienen weltweit die wichtigsten Bestäuber, bundesweit zu erheben. Dadurch sollen zum ersten Mal in Österreich für diese bedeutenden Headline-Indikatoren standardisierte Monitoring-Daten erhoben werden. Zudem sollen die von den Schwebfliegen besuchten Blütenpflanzen erhoben werden, um Kenntnis über die Pollen- und Nektarquellen von Schwebfliegen zu erlangen. Auch werden Daten zum Vorkommen und zur Verbreitung in Europa hochgradig gefährdeter Schwebfliegenarten erhoben. Insgesamt schließt das Projekt eine Lücke im Biodiversitätsmonitoring Österreichs, erhebt auch Daten zu europaweit stark gefährdeten Arten und stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der in der nationalen Biodiversitäts-Strategie vorgegebenen Ziele dar. Es etabliert den Headline-Indikator Schwebfliege im Österreichischen Biodiversitäts-Monitoring.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-01-01 - 2025-12-31

Die zufällige Schwankung von Allelfrequenzen (genetische Drift) kann in kleinen und fragmentierten Populationen erhebliche Auswirkungen auf die Evolution haben und zu einem Aussterbestrudel führen, einer Rückkopplung zwischen verringerter Populationsgröße, Verlust der genetischen Vielfalt und Inzucht. Da Trockenwiesen und -weiden in Österreich zu den artenreichsten, aber auch durch Nutzungsänderungen am stärksten gefährdeten Lebensräumen zählen, haben wir 14 seltene „Steppenpflanzen“ mit Vorkommen im pannonischen und teilweise auch im alpinen Raum für die Erhebung des Zustands der genetischen Vielfalt ausgewählt: Tátorján-Meerkohl; Späte Federnelke; Österreichischer Drachenkopf; Boden-Tragant; Waldsteppen-Wermut; Sand-Iris; Knollen-Brandkraut; Frühlings-Adonisröschen; Gelber Lein; Steppenrasen-Segge; Steppen-Spitzkiel; Pfriemengras; Sand-Esparsette; und Große, Gewöhnliche und Innsbrucker Küchenschelle (Artengruppe). Zur molekulargenetischen Charakterisierung der Populationen und für einen entsprechenden (langfristigen) Vergleich der genetischen Vielfalt (Heterozygotie, Genfluss, Inzucht) sollen die Vorkommen mittels RADseq genotypisiert werden. Wir erwarten, dass die Daten wertvolle Informationen zur Beurteilung des Erhaltungszustandes der Arten selbst, aber auch der Lebensräume, in denen sie vorkommen, liefern werden. Die Daten können als Grundlage für naturschutzfachliche Entscheidungen wertvoll sein. Sie können zum Beispiel dazu dienen, zu beurteilen, welche Schutzgebiete sich durch hohe oder geringe genetische Vielfalt auszeichnen, welche Verbindungen zwischen Schutzgebieten bestehen oder welchen Beitrag Artenschutzprojekte für den Erhalt der genetischen Vielfalt leisten. Das Projekt unterstützt die Bemühungen Österreichs als Vertragspartei des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt, ein nationales System zur Überwachung des Zustands und der Entwicklung der biologischen Vielfalt und ihrer Komponenten zu etablieren, indem Daten für den Indikator S.3.1 (Status der genetischen Vielfalt wildlebender Arten) österreichweit und nach einem standardisierten Design erhoben werden.

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