ExpertInnenkonferenz


Das Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften war Mitveranstalter der kürzlich in Aachen stattgefundenen internationalen Konferenz zum besseren Verständnis der Gefährdung, die vom belgischen Atomkraftwerk Tihange 2 ausgeht.


Nicht nur Österreich kennt das Problem grenznaher Kernkraftwerke, deren Sicherheit nicht unbedingt den eigenen Ansprüchen entspricht. Im Dreiländereck Deutschland, Niederlande und Belgien ist die Situation durch einen Anstieg der gezählten Risse im Reaktordruckbehälter des belgischen Atomkraftwerkes Tihange 2 verschärft: Eine breite Allianz - unter anderem die StädteRegion Aachen, das Land Rheinland-Pfalz, private UnternehmerInnen und verschiedene Bevölkerungsgruppen - kämpft für eine Abschaltung des Kernkraftwerkes – auch mit rechtlichen Mitteln.

Die von INRAG (International Nuclear Risk Assessment Group) unter Beteiligung des BOKU-Instituts für Sicherheits- und Risikoforschung inhaltlich konzipierte Veranstaltung zur Sicherheit belgischer Atomkraftwerke am 13. und 14. April 2018 in Aachen kann als großer Erfolg verbucht werden: Renommierte WissenschafterInnen aus der ganzen Welt haben sich mit der Materialbelastung im Reaktordruckbehälter beschäftigt; in der Konferenz wurden auch kritische Untersuchungsergebnisse dargestellt, die der Meinung der Betreiber von Tihange 2 und der belgischen Regulatoren widersprechen. Dr. Nikolaus Müllner präsentierte die Ergebnisse einer Studie des ISR zu den radiologischen Konsequenzen einer Freisetzung aus dem Kernkraftwerk Tihange 2 für den Raum Aachen.

Staatssekretär Dr. Thomas Griese aus Rheinland-Pfalz und StädteRegionsrat Helmut Etschenberg besuchten die Konferenz an beiden Tagen; der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfahlen, Armin Laschet, der die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte, sendete eine Videobotschaft.

Pressekonferenz war sowohl von regionalen als auch überregionalen JournalistInnen gut besucht, was sich in der breiten Berichterstattung niedergeschlagen hat. Sensibilisiert durch das erst kürzlich wieder angefahrene Schweizer Kraftwerk Beznau I wurde auch in Voralberg und Tirol über die Konferenz berichtet.

Eine Übersicht über die Berichterstattung in den Medien und Details zur Veranstaltung finden sich auf der Homepage von INRAG: www.inrag.org. Dort sind auch die Videos der öffentlichen Präsentationen auf YouTube (Stichwort Öffentliche INRAG-Konferenz) verlinkt.

Die StädteRegion Aachen präsentiert ihre Aktivitäten gegen das belgische Atomkraftwerk Tihange 2 unter https://www.staedteregion-aachen.de/de/navigation/staedteregion/tihange-abschalten/


24.04.2018