Das „Interuniversitäre Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie" feierte Jubiläum, und alle kamen – auch die GewinnerInnen des NÖ Innovation Award 2014.

Nach mehrjährigen Verhandlungen und gründlicher Planung wurde im Jahr 1994 das "Interuniversitäre Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie" (IFA) als gemeinsame Einrichtung der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmed) und der Technischen Universität Wien (TU) in Tulln gegründet. Die Idee war, WissenschafterInnen der drei Universitäten zusammenarbeiten zu lassen und Anwendungen auf Pflanze, Tier, Mikroorganismen und Abfallwirtschaft zu erkunden. Jetzt wurde das 20-Jahr-Jubiläum des IFA Tulln mit Landeshauptmann Erwin Pröll, Rektor Martin H. Gerzabek, Vizerektor Josef Glößl, Departmentleiter Rudolf Krska, dem ehemaligen Leiter Peter Ruckenbauer, Laudator Universitätsrat Werner Biffl, tecnet-Geschäftsführerin Doris Agneter, accent-Geschäftsführer Michael Moll und zahlreichen Gästen gefeiert.

Das IFA Tulln sei "damals ein Experiment und Vorreiter" gewesen, so Rektor Gerzabek in seinen Begrüßungsworten. Er bedankte sich bei "allen, die am Werden des IFA mitgewirkt haben" - vor allem für die großartige Kooperation mit den beiden Partneruniversitäten: "Danke, dass Sie an die Idee geglaubt haben." Departmentleiter Krska hob einige "Top Stories" in der Geschichte des IFA hervor: die Entwicklung des Campus Tulln und gemeinsame EU-Projekte.

"Dort, wo geforscht wird, ist die Zukunft zu Hause", so Landeshauptmann Pröll. Er wünsche sich, dass weiterhin "mit dieser Begeisterung weitergearbeitet wird" und dass die Gesellschaft von den Ergebnissen des IFA Tulln profitieren könne.

Laudator Biffl betonte, dass Peter Ruckenbauer einen wesentlichen Anteil am Erfolg des IFA Tulln trage. Von 1992 bis 1994 sei Ruckenbauer begleitend am Ausbau dieses Instituts tätig gewesen und habe zu Beginn als wissenschaftlicher Leiter fungiert. "Ich schätze an ihm seine Liebe zum Fach, seine profunde internationale Reputation als Fachmann auf allen Gebieten der Agrarbiotechnologie und dass er immer das Wohl des Ganzen im Blick hat", so Biffl. Ruckenbauers großartige wissenschaftliche Karriere sei auch darauf zurückzuführen, dass ihm immer bewusst gewesen sei, "dass die Ressource Wissen neues Wissen und darüber hinaus Volkswirtschaft vorantreibt". Dass jetzt der Hörsaal nach ihm benannt werde, sei "ein sichtbarer Dank vom IFA".

Ruckenbauer selbst war ergriffen in der Mitte seiner beruflichen Heimat zu stehen. Die Geschichte des IFA sei eine bewegte und bewegende; erstmals sei die Idee davon 1986 in einem Gespräch entstanden. "Ich wünsche der verwirklichten Vision weiterhin Gottes Segen."

Im Rahmen der 20-Jahr-Feier wurde auch der von der niederösterreichischen Technologiefinanzierungsgesellschaft tecnet equity und des accent Gründerservice gemeinsam mit der BOKU ausgeschriebene niederösterreichische Innovation Award 2014 vergeben. Dieser ging an drei Projektteams der BOKU: Der erste Preis ging an Claudia Kolm vom BOKU-Department IFA Tulln für die Entwicklung einer kostengünstigen Methode zum Nachweis der Bestandteile von gentechnisch veränderten Pflanzenteilen in Lebens- und Futtermitteln. Der zweite Platz wurde an DI Dr. Michael Stur vom Institut für angewandte Geologie (Department für Bautechnik und Naturgefahren an der BOKU Wien) für die Eigenschaften von Geopolymeren, einem umweltschonenden Bindemittel für die Zementindustrie, vergeben. Dr. Andreas Loos vom Department für Angewandte Genetik und Zellbiologie der BOKU Wien wurde für die erstmals gelungene Herstellung von Antikörpern aus Pflanzen gegen das Ebola-Virus mit dem dritten Platz belohnt. Übergeben wurden die Preise von Landeshauptmann Pröll, Vizerektor Glößl, accent-Geschäftsführer Moll und tecnet-Geschäftsführerin Agneter. Fotos der Veranstaltung:


24.09.2014