im Bereich Mykotoxine aus Tulln:
Prof. Rudolf Krska und sein Team weltweit die Nummer 1 im letzten Jahrzehnt.

Auf Basis des internationalen Web of Science von Thomson Reuters hat sich seit November 2012 ein erfreuliches Bild für die Universität für Bodenkultur Wien ergeben: Der Leiter des Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln), Univ.-Prof. Dr. Rudolf Krska, ist unter den Top-Autoren des letzten Jahrzehnts weltweit als Nummer 1 gereiht.  Das ist  umso beachtlicher, als in diesem Zeitraum nicht weniger als 7.000 Artikel von über 5.000 (Co-)Autoren zum Thema Mykotoxine publiziert wurden. Krska und sein Team trugen mit genau 100 SCI Artikeln in diesem Zeitraum 1.42% aller Artikel bei. Mit mehr als 2.000 Zitierungen im selben Zeitraum ist Krska zudem der am zweitmeisten zitierte Autor auf diesem Gebiet. Mykotoxin-Forschung am IFA Tulln Mykotoxine sind sekundäre Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die in der Landwirtschaft enorme Verluste verursachen und für Tier und Mensch gesundheitsschädigend sind. Alleine in den USA  wird der volkswirtschaftliche Schaden, der durch mykotoxinbelastetes Getreide verursacht wird, auf eine Milliarde Dollar geschätzt. Noch schlimmer ist die Situation in vielen Entwicklungsländern, die oft auf minderwertiges, verschimmeltes Getreide als Nahrungsquelle angewiesen sind. Die IFA-Forscher studieren am Technopol Tulln schon seit über 15 Jahren Möglichkeiten zur Prävention, zum Nachweis und zur Entgiftung von Mykotoxinen und haben sich dabei sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der industrienahen Forschung international etabliert. Dies ist auch der erfolgreichen Kooperation mit den Pflanzenzüchtern und Genetikern an der BOKU sowie mit den Firmen Biomin und Romer Labs am Standort Tulln  zu verdanken. Besonders erwähnenswert ist  in diesem Zusammenhang auch der Spezialforschungsbereich des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) zum Thema FUSARIUM-Schimmelpilze und deren Interaktionen mit landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, der von Ao.Univ.Prof.Dr. Gerhard Adam erfolgreich geleitet wird. Angesprochen auf seine am meisten zitierten Arbeiten weist Prof. Krska vor allem auf den Durchbruch in der Multitoxin-Analytik mittels moderner Massenspektrometrie und auf die erfolgreiche Arbeiten zur Erforschung des Auftretens und der Bedeutung sogenannter maskierter Toxine, hin. So ist die Forschungsgruppe am Analytikzentrum des IFA-Tulln als einziges Labor weltweit in der Lage,  320 Metaboliten von Schimmelpilzen, Pflanzen und Bakterien in Lebensmitteln aber auch in Innenräumen in weniger als einer Stunde zu quantifizieren. Proben aus aller Welt werden seit Jahren nach Tulln geschickt, um Informationen über das gesamte Ausmaß der Belastung mit sekundären Stoffwechselprodukten  zu erhalten. Dass wir nun weltweit als Nr. 1 unter den TOP-Autoren im Bereich der Mykotoxinforschung aufscheinen, ist vor allem das Ergebnis erfolgreicher Teamarbeit, betont Prof. Krska und erwähnt in diesem Zusammenhang vor allem die Kollegen (siehe Bild) Rainer Schuhmacher, Michael Sulyok, Franz Berthiller, Marc Lemmens, Hermann Bürstmayr und Gerhard Adam. Weiters dankt er der dem FWF, dem FFG, der Christian Doppler Gesellschaft, der Europäischen Kommission und dem Land Niederösterreich sowie den Firmenpartnern Romer Labs und Biomin für die finanzielle Unterstützung. Prof. Krska und seine wichtigsten (Co-)Autoren vom BOKU-Department IFA-Tulln freuen sich über ihre Publikationsbilanz
(v.l.n.r.) Dr. Michael Sulyok, Univ.Prof.Dr. Rudolf Krska, Ao.Univ.Prof. Dr. Rainer Schuhmacher und Ass.Prof. Dr. Franz Berthiller


12.11.2012