„Roadkill“ dokumentiert und erforscht Tierunfälle auf Österreichs Straßen und trägt so zu deren Vermeidung bei. Das erfolgreiche Projekt könnte zukünftig auch europaweit umgesetzt werden.

Die Citizen Science Arbeitsgruppe des Instituts für Zoologie der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) präsentiert ihre Arbeiten und Visionen für Europa auf der Green Week in Brüssel. Dabei soll auch das Projekt Roadkill als mögliches europaweites Citizen Science Vorzeigeprojekt vorgestellt werden. Die Green Week wird von der Europäischen Kommission veranstaltet und steht dieses Jahr unter dem Motto „Natur und Biodiversität“. Mit weit über 3000 TeilnehmerInnen aus Regierungskreisen, Industrie, NGOs, Universitäten und internationale Medien gilt sie als die größte Konferenz zur europäischen Umweltpolitik. 

Österreichische Citizen Science Aktivitäten
Citizen Science bezeichnet die Einbeziehung und Mitwirkung von AmateurInnen bei wissenschaftlichen Projekten. Diese Methode kommt aus dem angelsächsischen Raum und beginnt sich in den letzten Jahren auch in Österreich zu etablieren. "Wir konnten innerhalb weniger Monate bereits 20 Projekte mit mehreren tausend TeilnehmerInnen für die österreichischen Citizen Science Plattform citizen-science.at gewinnen", freut sich Johann Zaller, wissenschaftlicher Leiter der Citizen Science Aktivitäten vom Institut für Zoologie der BOKU.

Projekt Roadkill als Vorzeigeprojekt für Europa?
Auf der Green Week soll auch ausgelotet werden, welches nationale Citizen Science Projekt auf ganz Europa übertragen werden könnte. Die BOKU-Arbeitsgruppe wird ihr Roadkill Projekt vorstellen, bei dem Tiere, die auf Straßen überfahren werden, via Smartphone-App gemeldet werden können (www.roadkill.at). „Das Projekt dokumentiert aber nicht nur Unfälle von Tieren, sondern ermöglicht auch die Erforschung der zugrunde liegenden Ursachen und letztendlich die Dezimierung von Roadkills“, erläutert Florian Heigl vom Roadkill-Team der BOKU. Dass diese Thematik durchaus etwas mit Biodiversität zu tun hat, zeigt die Tatsache, dass auch viele geschützte und gefährdete Arten auf Straßen getötet werden. Generell ist die Datenlage dazu bislang aber sehr dürftig, da es nur für jagdbares Wild offizielle Unfallstatistiken gibt. 

„Diese Einladung von der Europäischen Kommission ist eine große Ehre und Chance für uns“, freut sich Daniel Dörler, Doktorand am Zoologie-Institut der BOKU. Die österreichischen Aktivitäten werden zusätzlich noch in einer begleitenden Ausstellung präsentiert. Der Auftritt kann via livestream und Simultanübersetzung in Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch mitverfolgt werden (http://ec.europa.eu/environment/greenweek/). 

Kontakt / Rückfragen:
Johann G. Zaller, Florian Heigl, Daniel Dörler, Benjamin Dauth
Institut für Zoologie
Universität für Bodenkultur Wien
email: johann.zaller(at)boku.ac.at
Tel.: +43 1 47654 3205

Internet: www.citizen-science.at
Facebook: www.facebook.com/project.roadkill