Wassergüte garantiert genau vermessen (10.10.2012)

Umweltbundesamt und BOKU/IFA-Tulln kooperieren bei Ringversuchen Ab 2013 bieten die akkreditierte Prüfstelle für Umwelt-, GVO & Treibstoffanalytik des Umweltbundesamt und das Interuniversitäre Department für Agrarbiotechnologie der Universität für Bodenkultur Wien, IFA-Tulln, gemeinsame Ringversuche zur Messung der Wassergüte an. „Unser seit 1995 bewährtes Kontrollprobensystem ist nun durch die Kooperation mit dem Umweltbundesamt im Umfang maßgeblich erweitert“, erklärt BOKU-Vizerektor Georg Haberhauer. „Mit unserem Angebot für nationale und internationale Labors setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt, die Qualität in der Wasseranalytik zu erhöhen“, so Karl Kienzl, stellvertretender Geschäftsführer im Umweltbundesamt. In der Wasseranalytik müssen Umweltchemikalien und Schadstoffe in äußerst geringen Konzentrationen nachgewiesen werden – eine hohe Anforderung an Mensch und Technik. Oft unterscheiden sich die Ergebnisse der verschiedenen Labors bei der Analyse gleicher Proben. Im Rahmen der Ringversuche unterziehen Labors ihre Messverfahren einer externen Qualitätssicherung. Sie erhalten dadurch Hinweise zu Messgenauigkeit und Vergleichbarkeit ihrer Resultate. Das Analytikzentrum des IFA-Tulln führt zur externen Qualitätssicherung im Auftrag des Lebensministeriums seit 1995 regelmäßige Ringversuche für die Wasseranalytik durch, ab 2013 in Kooperation mit dem Umweltbundesamt. Bisher haben bei IFA-Tulln mehr als 500 Labors aus 30 verschiedenen Ländern an dieser Möglichkeit der Leistungsüberprüfung teilgenommen, für 2013 sind nun in Kooperation mit dem Umweltbundesamt 21 Ringversuche geplant. „Wir rechnen damit, dass die Anzahl der Teilnehmer durch das erweiterte Angebot steigen wird“, zeigt sich Georg Haberhauer zuversichtlich. Im Rahmen des gemeinsamen Kontrollprobensystems wird eine Vielzahl von organischen und anorganischen Parametern in Wasser gemessen, wie Herbizide, Nährstoffe, Metalle und Spurenelemente. Bis dato handelt es sich bei den Kontrollproben um synthetische Wasserproben, deren Konzentrationsverhältnisse sich an natürlichen Gewässern orientieren. Durch die Kooperation werden ab 2013 erstmals für alle Parametergruppen auch Ringversuche mit Realproben von Grund- und Oberflächenwasser angeboten. Das neue Angebot von Umweltbundesamt und IFA-Tulln richtet sich an akkreditierte und nicht akkreditierte Labors im In- und Ausland. Die österreichische Akkreditierungsstelle im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend anerkennt die Teilnahme am Kontrollprobensystem als Nachweis der Analysenqualität von akkreditieren Labors. In Österreich wird seit Beginn der 90er Jahre die Wassergüte erhoben. In einem bundesweiten Messstellennetz des Lebensministeriums gemeinsam mit den Bundesländern werden dazu regelmäßig Grund- und Oberflächenwasserproben gezogen und auf zahlreiche anorganische und organische Parameter analysiert. Die Ergebnisse der Wassergüteerhebung werden auf der Website des Lebensministeriums und des Umweltbundesamt veröffentlicht. Fotodownload: http://www.umweltbundesamt.at/news_121010 Kontakt / Rückfragen:
Michaela Klement, Pressestelle Universität für Bodenkultur Wien,
E: michaela.klement(at)boku.ac.at, M: +430664 – 88 58 64 35 Petra Kestler, Pressestelle Umweltbundesamt,
E: petra.kestler@umweltbundesamt.at; M: +43 (0)664 966 86 26