Bedarfsgesteuerte Öffi-Systeme im Kommen (27.01.2009)

Die Verringerung der Umweltverschmutzung und die Reduktion des privaten Pkw – Verkehrs unter gleichzeitiger Ermöglichung von nachhaltigem Wachstum der Wirtschaft ist eine große Herausforderung der Zukunft. Damit diese Ziele auch erreicht werden können, wird als wesentliche Voraussetzung die Schaffung eines flächendeckenden öffentlichen Verkehrssystems gesehen. Die derzeit vorrangig bestehenden öffentlichen Verkehrssysteme mit fixen Routen und fixen Fahrzeiten sind jedoch nur in dicht besiedelten Ballungsräume ökonomisch vertretbar. Veränderungen in der Gesellschaft, im Arbeitsalltag und im Freizeitverhalten haben in den letzten Jahren zunehmend dazu geführt, dass Alternativen zu diesen konventionellen öffentlichen Verkehrssystemen notwendig werden. Die Stadtgemeinde Purbach am Neusiedler See betreibt nunmehr seit knapp 3 Jahren ein derartiges bedarfsgesteuertes öffentliches Verkehrssystem. Der sogenannte GMOA – Bus hat sich in diesen 3 Jahren zu einem fixen Bestandteil des öffentlichen Lebens in Purbach entwickelt. Für viele Purbacher ist der Bus nicht mehr wegzudenken. Nun nimmt die Stadtgemeinde Purbach an einem weiteren Programm des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung teil, dem INTERREG IVC Programm: „FLIPPER“ (Flexible Transport Services and ICT Platform for Eco – Mobility in Urban and Rural European Areas). Das Hauptziel besteht in der Weitergabe von Erfahrungen und im Erfahrungsaustausch mit Betreibern bestehender flexibler öffentlicher Verkehrssysteme in Europa, wie eben dem GMOA – Bus Purbach. Insgesamt arbeiten 11 Partner aus den Ländern Italien, Schottland, Irland, Griechenland, Österreich, Spanien und Portugal mit. Für den burgenländischen Projektteil sind die Stadtgemeinde Purbach selbst als Anwender und für die wissenschaftliche Begleitung der Arbeit das Institut für Verkehrswesen an der Universität für Bodenkultur in Wien verantwortlich. Durch das Projekt „FLIPPER“ wird es nun ermöglicht, diese Verkehrssysteme bezüglich deren Ausgangssituation, finanzieller Situation, Problemen des täglichen Betriebs und ähnlichem kennen zu lernen. Die bestehenden Verkehrssysteme sollen dadurch in ihrer Effizienz weiter verbessert werden, die bestehenden Kosten gesenkt werden, und entsprechende Anreize geschaffen werden, damit auch andere Gemeinden, Städte und Regionen Europas sich entschließen, solche flexiblen Verkehrssysteme einzurichten. Am 29. und 30. Jänner 2009 findet im Rahmen dieses Projektes ein erster Erfahrungsaustausch statt, Gastgeber ist die Gemeinde Purbach am Neusiedlersee. Dabei soll der GMOA – Bus Purbach den etwa 30 Teilnehmern vorgestellt und das Funktionieren des Busses in der Praxis kennen gelernt werden. Zusätzlich berichten Experten aus Griechenland, Großbritannien, Italien, Irland und Österreich über ihre Erfahrungen mit bedarfsgesteuerten öffentlichen Verkehrsangeboten in ihren Ländern. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Fachleute mit interessierten Anwendern und lokalen Entscheidungsträgern der Landesebene und Gemeindeebene zusammengebracht. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte folgende Personen:

  • Bürgermeister der Stadtgemeinde Purbach: Ing. Richard Hermann: 02683/5116
  • Amtsleiter Mag. Michael Hoffmann (Stadtamt Purbach): 02683/5116 DW 12
  • Dr. Roman Klementschitz, Universität Wien für Bodenkultur: 01/47654-5308