Südkorea trifft BOKU: Gender Mainstreaming in der räumlichen Planung (11.09.2007)

Die Umsetzung von Chancengleichheit und Gleichstellung für Frauen und
Männer in der räumlichen Planung ist ein internationales Thema
geworden. Anlass des Besuchs von der Direktorin Yang-Hee Kim des Korean
Women´s Development Institute (KWDI) und ihrer Mitarbeiterin Yoon Sun
Chang war das Interesse an dem Projekt GenderAlp! und den Erfahrungen in
der wissenschaftlichen und praktischen Umsetzung von Gender
Mainstreaming in der Landschaftsplanung.

Das Treffen am 6. September 2007 wurde durch Ass.-Prof.in Elisabeth
Aufhauser vom Institut für Geographie und Regionalforschung der
Universität Wien vermittelt, welche schon seit längerer Zeit mit KWDI
kooperiert. An dem Treffen nahm auch die Leiterin der
Koordinationsstelle für Gleichstellung und Gender Studies Mag.a Eva
Ploss sowie die Vorsitzende des Arbeitskreises für
Gleichbehandlungsfragen Univ. Prof. in Barbara Hinterstoisser teil. Es
wurden Erfahrungen in der Implementierung von Gender Mainstreaming in
der Universitätsorganisation sowie in der Lehre und Forschung
ausgetauscht.

Das Institut für Landschaftsplanung, Department für Raum, Landschaft
und Infrastruktur (BOKU) unter der Leitung von O.Univ.Prof. in Gerda
Schneider lehrt und forscht schon seit über 15 Jahren zu feministischen
sowie gendergerechten Themen in der Landschaftsplanung. Die Umsetzung
von Gender Mainstreaming wurde beispielhaft anhand der Projekte
GenderAlp! - Raumentwicklung für Frauen und Männer von Dr in. Doris
Damyanovic und DI Florian Reinwald sowie Lebensqualität für Frauen und
Männer von Dr. Peter Kurz vorgestellt.

Die rechtlichen europäischen und nationalen Rahmenbedingungen waren ein
wichtiger Diskussionsgegenstand, da KWDI an der Entwicklung der
Politiken und Gesetzen für die räumliche Entwicklung in Korea maßgeblich
mitarbeitet.

Bereits im Jahre 1983 wurde das KWDI für die Erforschung und
Weiterentwicklung der politischen Strategien für die Umsetzung von
Chancengleichheit und Gleichstellung von Frauen und Männern in Südkorea
gegründet. Erstaunen löste die Tatsache aus, dass die Umsetzung von
Gender Mainstreaming in der Gesetzgebung und den politischen Strategien
in Bereichen weiter fortgeschritten ist als in Österreich und den
meisten europäischen Ländern. Ein Team 90 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter darunter 50 Forscherinnen und Forschern arbeitet in diesem
Bereich und setzt damit, im internationalen Vergleich einen Standard. Es
gibt aber auch Bereiche in der Umsetzung - vor allem auf lokaler Ebene
und in den ländlichen Regionen - wo de jure die Implementierung
verankert ist, de facto die Umsetzung aber schwierig ist. Gerade in
diesem Bereich war es für die Kolleginnen aus Südkorea interessant die
Erfahrungen und Ergebnisse der angewandten Forschungsprojekte des
Instituts für Landschaftsplanung kennen zu lernen. Die didaktischen und
organisatorischen Konzepte der Gender Trainings für die verschiedenen
Verwaltungsebenen waren für die auf der strategischen Ebene tätigen
Expertinnen aus Südkorea eine wichtige Anregung für die Umsetzung in
ihrem Land.

Die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes für Frauen und
Männern - mit dem Schwerpunkt der Unterstützung der
landwirtschaftlichen Betriebe als wichtige Arbeitsplätze für Frauen und
Männer war ein weiterer zentraler Punkt im Erfahrungsaustausch.

Eine weitere Vernetzung und zukünftige Zusammenarbeit wird vom KWDI,
dem Institut für Landschaftsplanung (BOKU) und dem Institut für
Geographie und Regionalforschung (UNI Wien) gewünscht.
www.rali.boku.ac.at/ilap.html
www.genderalp.at

Kontakt / Rückfragen:
Dr.in Doris Damyanovic
doris.damyanovic(at)boku.ac.at

DI Florian Reinwald
florian.reinwald(at)boku.ac.at

Institut für Landschaftsplanung
Peter Jordan-Straße 65,1180 Wien
(Postadresse: Peter Jordan-Straße 82, 1190 Wien)
Tel.: ++43/1/47654-7255
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