BOKU-Tagung: Folgenabschätzung nachhaltiger Landnutzung (04.04.2007)

Die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) lädt vom 16.-18. April über 100 Forscherinnen und Forscher aus Europa, China, Brasilien, Uruguay und Argentinien nach Wien ein zur 6. Tagung des internationalen EU-Projektes SENSOR, das die Auswirkungen politischer Entscheidungen im Bereich der Landnutzung abschätzbar macht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen von der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Ökologie bis hin zur Sozioökonomie diskutieren die neuesten Ergebnisse der einzelnen Projektmodule, deren Essenz dann in die Weiterentwicklung der Instrumente fließen wird, die nach Abschluss der Forschungen politischen Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt SENSOR wird als integriertes Projekt im Rahmen des 6.Forschungsförderprogrammes der EU gefördert. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF e.V.) in Müncheberg, Deutschland, koordiniert das weltweite Projekt. Ziel der Forscher ist die Entwicklung von Instrumenten (Sustainability Impact Assessment Tools/SIAT), die vorab die Folgen politischer Entscheidungen über Landnutzungen in ihren Auswirkungen auf das soziale, ökonomische und ökologische Gefüge auf regionaler Ebene abschätzbar machen. Erstmals nehmen am jährlichen Treffen von SENSOR auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus China, Uruguay, Brasilien und Argentinien teil. Nach der Hälfte der Projektlaufzeit wurden diese Länder als Forschungspartner in das Projekt aufgenommen, da ihre Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung weltweit besonders hoch ist. Das europäische Konzept soll hier auf seine Übertragbarkeit auf weltweite Bedingungen hin geprüft werden. „Das Projekt erhält damit eine ganz entscheidende neue Dimension: Denken wir an das derzeitig diskutierte gegenseitiges Abkommen zu verstärkter Bio-Treibstoff-Förderung von George Bush (USA) und Lula da Silva (Brasilien). Mit Hilfe unserer Instrumente könnten die Auswirkungen eines verstärkten Anbaus von Zuckerrohr in Brasilien auf soziale, ökologische und ökonomische Fragen und deren komplexe Wechselwirkungen vorab verdeutlicht werden“, sagt Karen Tscherning, Koordinatorin der internationalen Zusammenarbeit in SENSOR. Im Anschluss an den wissenschaftlichen Austausch bietet die BOKU als österreichischer Partner allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, die Forschungsregion Eisenwurzen näher kennen zu lernen. Eisenwurzen wurde als eine repräsentative, alpine Region für das Projekt ausgewählt, da hier die Auswirkungen politischer Entscheidungen zur Landnutzung auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Verhältnisse vor Ort und deren komplexe Wechselbeziehungen besonders gut untersucht werden können. Historische Aufzeichnungen über soziale und ökonomische Wohlfahrt, die aber ökologisch negative Auswirkungen hatte, und umgekehrt über sozialen und ökonomischen Abwärtstrend resultierend aus ökologischer Wiederaufbereitung dienen den Forschern heute als ideale Grundlage, um ihre Daten zu validieren und die neu entwickelten Instrumente zur Folgenabschätzung der Landnutzung und zu Problemen der Nachhaltigkeit testen zu können. Links:
http://www.ip-sensor.org
Homepage des EU-Forschungsprojektes SENSOR
http://www.boku.ac.at
Homepage der Universität für Bodenkultur Wien

Kontakt / Rückfragen:
Koordinatorin von SENSOR:
Dr. Katharina Helming
Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. Müncheberg, Deutschland
++49-33432-82155
helming(at)zalf.de

oder an: Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hubert Hasenauer
University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Vienna
(Wien) 47654-4205
hubert.hasenauer(at)boku.ac.at