Jan Cornelius Schmidt wird im Sommersemester eine Gastprofessur am Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften des Department Wasser - Atmosphäre - Umwelt ausfüllen.

 

Er ist promovierter Physiker und habilitierter Philosoph. Seit 2008 ist er Professor für Wissenschafts- und Technikphilosophie an der Hochschule Darmstadt. Er hatte eine Professur für Technikphilosophie am Georgia Institute of Technology, Atlanta, inne und vertrat eine Professur für Naturphilosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zuvor war er war Mitarbeiter am Institut für Physik der Universität Mainz sowie am Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung der TU Darmstadt. Schmidt ist Mitglied verschiedener Beiräte und Kuratorien, etwa des Transdisziplinaritäts-Beirats der Schweizerischen Akademie der Wissenschaften und des Konvents der Ev. Akademie Frankfurt. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Wissenschafts- und Technikphilosophie, der Technikethik und Technikfolgenabschätzung sowie der Wissenschafts- und Technikgeschichte.

Gemeinsam mit Prof. Liebert wird er ein Seminar "Prospektive Technikfolgenabschätzung. Zur Gestaltung von Wissenschaft und Technik" abhalten, zu dem Studierende aller Fachrichtungen eingeladen sind. Das Blockseminar findet Mitte März und Anfang Juni 2016 statt. Vorbesprechung ist Freitag, 26. Feb. 2016, 11.00-12.30, Seminarraum in der Borkowskigasse 4.

Seminarkurzbeschreibung:

Prospektive Technikfolgenabschätzung. Zur Gestaltung von Wissenschaft und Technik

Die Wissenschafts‐ und Technikentwicklung schreitet voran und verändert die Gesellschaften und unsere Lebenswelt immer tiefgreifender. Seit einigen Jahrzehnten ist deutlich geworden, dass moderne und spätmoderne Gesellschaften der Dynamik der Wissenschafts‐ und Technikentwicklung nicht freien Lauf lassen können – schließlich sind die Nebenfolgen allzu deutlich. Mit dem Ziel, ihre Dynamik verstehbar und reflexionsfähig zu machen – und damit zur Technikgestaltung beizutragen –, werden seit einigen Jahrzehnten Konzepte der Technikfolgenabschätzung entworfen und eingesetzt. Damit sollen frühzeitige Potential‐, Risiko‐ und Folgenabschätzungen der Technikentwicklung und des Technikeinsatzes möglich werden.

Zentrale Fragestellungen sind dabei: Welche neue Technik benötigen wir eigentlich? Welche Ziel‐ und Zwecksetzungen sind ethisch vertretbar? Wie verbindlich sind Nachhaltigkeitsziele? Was ist wissenschaftlich‐technisch tatsächlich möglich? Welche Nebenwirkungen von Wissenschaft und Technik müssen vermieden werden?

In diesem Seminar steht das neuartige Konzept der Prospektiven Technikfolgenabschätzung (ProTA) im Mittelpunkt, das eine frühzeitige und rechtzeitige Analyse und Gestaltung von Forschung und Technik anstrebt. Anhand von Fallbeispielen soll praxisnah in das Konzept eingeführt werden sowie die theoretisch-konzeptionellen Herausforderungen diskutiert werden.

Studierende aller Fachbereiche, die an praktischen wie theoretischen Fragen von Technik, Technikgestaltung und Technikfolgenabschätzung interessiert sind, sind willkommen. Spezielle Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.

Die ausführliche Seminarbeschreibung finden Sie in dieser PDF-Datei.


16.02.2016