Neue Donau-Studien unter maßgeblicher Beteiligung der BOKU sind Basis für ein 10 Punkte-Maßnahmenprogramm, das für sauberere Gewässer sorgen soll.

Die europaweit einzigartige Untersuchung „Plastik in der Donau“ zeigt, dass jährlich ca. 40 Tonnen Plastik über die Donau aus Österreich abtransportiert werden. Der Großteil stammt aus „diffusen“ Quellen. Bei der Studie wurden das Vorkommen von kleinen Kunststoffpartikeln in der Donau untersucht, Informationen über mögliche Eintragspfade gesammelt und Auswirkungen auf Ökosysteme geprüft. Die Arbeiten erfolgten unter Federführung des Umweltbundesamtes gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur und der ViaDonau im Auftrag des BMLFUW und der Bundesländer OÖ, NÖ und Wien. Für die Studie wurde eine neue Messmethodik entwickelt. Die Beprobung erfolgte jeweils bei fünf unterschiedlichen Wasserständen an zwei Messstellen an der Donau, um ein Tiefen- und ein Querprofil zu erstellen. Die Ergebnisse zeigen, dass in Österreich Plastik in die Donau gelangt. Der österreichische Beitrag zur Gesamtbelastung des Schwarzen Meeres ist allerdings gering. Die abgeschätzte Fracht in Hainburg beträgt durchschnittlich zwischen 25  und 145 kg täglich. Der Großteil gelangt als Abfall über Windverfrachtung oder Abschwemmungen in die Umwelt, ein weitaus geringerer Anteil stammt aus industriellen Prozessen. Donaumessfahrt 2013

Im September 2013 fand die weltweit größte wissenschaftliche Flussexpedition mit den bisher umfangreichsten Untersuchungen der gesamten Donau statt. Ein internationales Team aus 20 WissenschafterInnen hat sechs Wochen lang 2.400 km Donaustrecke an 68 Probenstellen in 14 Donauländern untersucht. 800 einzelne Parameter wurden dabei unter die Lupe genommen und neue Methoden getestet. Festgestellt wurde ein erfreulich hohes Maß an biologischer Vielfalt mit insgesamt 1300 Arten, darunter 67 Fischarten. Nährstoffbelastungen durch Stickstoff und Phosphor sind gesunken, mehrere 100 neuaufkommende Substanzen wurden dokumentiert, zumeist in extrem niedrigen Konzentrationen. Verbesserungswürdig sind Lebensraumstrukturen, die Wandermöglichkeiten für Fische, Überflutungsräume und die Anbindung der Auen.


19.03.2015