Externe BeraterInnengruppen der Europäischen Kommission                                                

Schwerpunkte des künftigen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation Horizon 2020 sind u. a. die gesellschaftlichen Herausforderungen sowie weitere spezifische Ziele der Europäischen Union, wie Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Wie in anderen Bereichen der europäischen Politiken und Aktivitäten sieht auch die Verordnung zu Horizon 2020 die Schaffung von hochrangigen BeraterInnengruppen („Horizon 2020 Advisory Groups“) vor, die aus ExpertInnenen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Innovation u. a. zusammengesetzt sind, und die Kommission bei ihrer strategischen und inhaltlichen Planung der Forschungs- und Innovationsförderung unterstützen. Nachdem die Generaldirektion Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien (CNECT) bereits 2012 eine Beratergruppe im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien eingerichtet hat („Connect Advisory Forum - CAF“), veröffentlichte die Europäische Kommission Anfang 2013 einen Aufruf zur Einreichung von Interessenbekundungen für die Mitarbeit in einer der Gruppen (vgl. AiD 11490 vom 24.01.2013). Nach einem langwierigen Auswahlprozess der Mitglieder konnten ab Oktober die ersten Treffen der Gruppen stattfinden. Die 15 Gruppen (einschließlich CAF) werden sich regelmäßig mit den MitarbeiterInnen der Europäischen Kommission treffen, um zu strategischen und fachlichen Fragen, aber auch zu Querschnittsaspekten wie etwa Internationale Zusammenarbeitet, Geistes- und Sozialwissenschaften oder Genderfragen zu beraten. Die Gruppen bilden die Schwerpunkte von Horizon 2020 ab: Drei Gruppen für die Säule „Excellent Science“, 5 Gruppen für die Säule „Industrial Leadership“ und 7 Gruppen für die Säule „Societal Challenges“. Zudem kann es ad hoc-Konfigurationen geben für „International Cooperation“, „Gender“, „Widening Participation“ und „Science with and for Society“. Die Namen der Mitglieder sowie z. B. Aufgabenstellungen, Sitzungstermine und Protokolle sind zum Teil schon im "Register der Expertengruppen der Kommission und anderer ähnlicher Gremien" veröffentlicht. Die Informationen zu den jeweiligen Gruppen unterscheiden sich jedoch noch erheblich. Es ist zu erwarten, dass wie in den früheren Rahmenprogrammen die Horizon 2020-Beratergruppen eigene Webseiten erhalten. Die Gruppen in Zahlen (basierend auf Informationen der Europäischen Kommission): - Über 52,5% der Mitglieder sind weiblich, in 11 von 15 Gruppen liegt die Frauenbeteiligung bei mindestens 50% und damit über dem allgemeinen Ziel der Kommission von 40% weiblicher Beteiligung. - 51% der Sachverständigen sind ad personam beannnt, 46% repräsentieren eine Organisation, und 3% vertreten ein allgemeines Interesse. Von den OrganisationsvertreterInnen stammen 54% aus dem öffentlichen Bereich wie Hochschulen und Forschungszentren, 35% aus dem privaten Sektor wie etwa Unternehmen und 11% von gemeinnützigen Einrichtungen. - Jede Gruppe hat jeweils mindestens eine/n Sachverständige/n in den Bereichen Internationale Zusammenarbeit, Gender sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. - Ca. zwei Drittel der ExpertInnen können als Newcomer bezeichnet werden, d. h. sie waren noch nie in einer Kommissions-Beratergruppe zu Forschung und Innovation tätig; 36% der ExpertInnen waren noch nie in irgendeiner Weise für die Kommission im Bereich F&I tätig. - 76% der BeraterInnen kommen aus den EU15-Mitgliedstaaten, 17% aus den EU13-Staaten (einschl. Kroatien), 7% kommen aus Drittstaaten, einschliesslich Assoziierte Länder. Diese Prozentzahlen gleichen weitgehend den Ländergruppen in der GutachterInnendatenbank, in der 79% der ExpertInnen aus den EU15 verzeichnet sind, 13% aus den EU13 und 8% aus Drittstaaten. Information: Connect Advisory Forum - CAF Experts for Horizon 2020 Advisory Groups: Aufruf zur Einreichung von Interessensbekundungen Register der Expertengruppen der Kommission und anderer ähnlicher Gremien


04.11.2013